Hatje Cantz: 1958 schenkten die USA Westberlin eine Kongresshalle als »Leuchtfeuer der Freiheit, das seine Strahlen nach Osten sendet«, wie Architekt Hugh Stubbins sein Werk definierte. Heute beherbergt das Gebäude das Haus der Kulturen der Welt, die Ideologie des Kalten Krieges ist dem Leitbild einer Auseinandersetzung mit globalen Fragen gewichen. Welche Rolle spielte dabei die Architektur? Wie wirken sich Bauen und Wohnen auf Milieu, Habitus, Gesinnung und Moral aus? Die Publikation versammelt Analysen, Gedanken und literarische Texte zu der Frage, ob Architektur die Menschen beeinflussen, sie zur Freiheit ermutigen, als Bürger ermächtigen kann. Künstler, Fotografen, Architekten und Schriftsteller befassen sich mit dem geschichtsträchtigen Haus der Kulturen der Welt und entwerfen einen Architekturbegriff, der globalen Tendenzen der Vereinheitlichung den Charme regionaler Besonderheiten entgegensetzt, ergänzt durch Texte von Juan Muñoz, Georges Perec und Sergio Vega.